Rus norwegen krieg

Im Büro von Thomas Nilsen hängt eine kleine EU-Flagge, auf einer Kommode klebt ein Sticker mit der Aufschrift „Slava Ukraini“, auf ihr steht ein finnisches Bier, auf dessen Dose ein nackter Putin mit Atombombe in der Hand thront.

Ein Kollege von ihm gründete 2002 ein Medium namens Barents News, das über das Geschehen auf beiden Seiten der Grenze berichten sollte.

Februar 2022 anrief, sagte er: „Liza, Russland ist tatsächlich in die Ukraine einmarschiert.“ Sie erinnert sich, was in den darauffolgenden Tagen passierte: „Sofort haben die russischen Behörden Gesetze erlassen, die jeglichen Journalismus verbieten. Er wohnt mit seiner Frau Olga einige Kilometer außerhalb der Stadt Kirkenes. Denn obwohl es die allgemeine Wehrpflicht für alle Geschlechter in Norwegen gibt, ermittelt die Armee im Vorfeld durch einen Fragebogen jene Jugendlichen, die sich besonders für den Dienst eignen, und holt nur einen bestimmten Prozentsatz zur Stellung.

AFP/JONATHAN NACKSTRAND

Bei Axel ist es bereits fast eineinhalb Jahre her, dass er online die Fragen beantwortet hat.

Ich vermisse meine Stadt sehr.“ Wann sie und ob zurückkehren kann, kann niemand sagen. Hinter der Kamera war Liza, die Journalistin, die das Ganze für Barents Observer filmte.

Anm. Bereits in den vergangenen Monaten hatte der Kreml wissen lassen, dass er eine ständige norwegische Militärpräsenz auf der Insel fürchtet, was unter dem Vertrag über Svalbard aus dem Jahr 1920 illegal wäre.


Wiederholt hat er an Unterstützungskundgebungen für die Ukraine teilgenommen und angedeutet, dass er den Vorschlag unterstützt, die Straße vor dem örtlichen russischen Generalkonsulat in „Aleksei-Nawalny-Straße“ umzubenennen.

Der Blick auf Russland unterscheidet sich in Kirkenes von Gesamtnorwegen und selbst von Nordnorwegen. Darin eingerechnet sind unter anderem die Anschaffung des ersten Langstrecken-Luftabwehrsystems, der Ausbau der Armee von einer auf drei Brigaden und die Anschaffung von fünf Fregatten und U-Booten.

Aber auch sie sieht ein Problem: «Jetzt wird es für Oppositionelle in Russland noch schwieriger, das Land zu verlassen», sagt Krivtsova, die heute für die unabhängige Onlinezeitung Barents Observer arbeitet.

Grenze mit besonderer Geschichte

Norwegen ist das einzige europäische Nachbarland, mit dem Russland nie einen Krieg führte.

Russische Musiker kamen nach Norwegen. Doch je länger der Krieg dauerte, desto seltener wollten Menschen mit ihr sprechen – aus Angst vor Bestrafung durch die Regierung.

Als im September 2022 die Oblast Charkiw durch die Ukraine befreit wurde, startete Russland die Mobilmachung in Russland. Nach dem langen Tauwetter zwischen Ost und West an der Barentssee hat die geopolitische Eiszeit inzwischen auch Europas Nordrand erreicht.

Rendez-vous, 5.6.2024, 12:30 Uhr